nach Johann Wolfgang von Goethe
für die Bühne bearbeitet von Louis Villinger und Cordula Jung
Theater der Altmark, Stendal
Premiere: 24. Januar 2015 (wieder aufgenommen in den Spielzeiten 16/17 und 17/18)
ausgezeichnet mit dem Regiepreis (beste Inszenierung), Stendaler Theaterpreis 2015
Regie: Louis Villinger
Bühne und Kostüme: Mark Späth
Video: Max Kupfer
Musikauswahl: Michael Magel
Dramaturgie: Cordula Jung
Mit: Simone Fulir, Michael Magel und Maik Rogge
Werther verliebt sich in Lotte. Dass Lotte mit Albert zusammen ist, scheint ihn nicht zu stören, denn Lotte ist seine Traumfrau. Sein ungestilltes Verlangen erweckt in Werther ein Idealbild Lottes, das bald sein Fühlen und Denken bestimmt. Immer leidenschaftlicher verstrickt er sich in seine Schwärmerei. Doch Lotte heiratet Albert. In seiner Verzweiflung besorgt sich Werther eine Pistole …
Presse:
Es ist heute kaum noch üblich, wegen einer unglücklichen Liebe den Freitod zu suchen. Trotzdem ist die Inszenierung von Louis Villinger alles andere als verstaubt oder gestrig anmutend. (…)
Michael Magel gibt seinem Wether viel Anmutendes, ohne Goethe Gewalt anzutun. Wenn er Lotte (Simone Fulir) an der Hand hält, während gleichzeitig deren Ehemann Albert (Maik Rogge) sie von der anderen Seite umfasst, spürt man in diesem Arrangement hautnah die Spannung von der sich Michael Magel durch Songs mit Goethetexten zu befreien sucht. (…)
Langeweile kommt nicht auf in diesem Spiel im Dreieck der Liebe. Man erlebt intimes Theater von heute, ausgehend von einem Stück Weltliteratur, in einer jungen Inszenierung.
Ulrich Hammer, Altmark ZeitungDie drei Schauspieler sind ganz stark in ihren Rollen. Maik Rogge als sympathischer, ein wenig pedantisch-“verpeilter” Albert. Simone Fulir spielt eine Frau zwischen zwei Stühlen, die keinem weh tun möchte. Sich jedoch entscheiden muss beziehungsweise es bereits getan hat. Und Michael Magel! Ein verliebter, alberner, zorniger, verzweifleter Werther, der seine Gefühle mittels Musik ausdrückt. Bei Goethe sind es Gedichte und Epen, derer sich Werther bedient, um seinen Seelenzustand zu beschreiben, hier sind es Lieder von U2 oder Radiohead. (…)
Eine sehenswerte Inszenierung, tolle Darsteller.
Birgit Tyllack, VolksstimmeWerther steht, auch durch die Inbrunst seines Interpreten Magel, unangefochten im Zentrum der Inszenierung. (…)
Seine Frustration rührt aus einem Konflikt zwischen seiner Kindlichkeit und dem Erwachsensein. Obwohl er weiß, wie er seinem Alter entsprechend vernünftig und maßvoll handeln sollte, lebt er seine Gefühle vollends aus. Er verweigert sich der emotionalen Verflachung der Erwachsenen, wie sie Albert repräsentiert, und wünscht sich: „Lasst uns doch alle Kinder sein!“ Durch diese Dimension bringt Villinger die besondere Intensität des Stoffs gut zu Geltung.
Magdalena Sporkmann, Die deutsche BühneBeitrag MDR Sachsen-Anhalt: Stendal – Premiere Werther
Katharina Häckl, MDR
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Fotos und Trailer: Kerstin Jana Kater